Bei Sonnenschein nach Kirgistan

Unsere Kasachstan Aufenthalterlaubnis ist auf 30 Tage begrenzt und läuft bald aus. So machen wir uns bei schönen Wetter auf nach Kirgistan. Vor der Grenze übernachten wir wie gewohnt etwas abseits der Hauptstasse. Am Morgen ist das Thermometer auf -3 ° gesunken und unsere Marmotte will nicht starteten. Da wir in Kasachstan nur Sommerdiesel bekommen  ist das Anlassen des Motors bei diesen Temperaturen problematisch. Zum Glück scheint die Sonne und langsam wird es auch wieder wärmer. Nach einem Spaziergang will Marmotte aber immer noch nicht, so dass Martin den Diesel-Filter wechselt. Jetzt läuft sie wieder phuu Glück gehabt. Der Zoll ist wie alle Grenzen immer etwas.... Diesmal muss Martin alleine über den Fussgängerzoll und ich muss mit der Marmotte durch die Autokontrolle. Die Abwicklung ist aber easy. Kaum über die Grenze kreuzen wir das Roulotte. Das Französische-Päärchen muss zurück nach Almaty denn in Bischtek gibt es keine Ersatzteile für ihr Citroen. Sie berichten uns das im Friends Guesthouse Infini-Trip und les Troubadours du temps modernes campen. So beschliessen auch wir zum Guesthouse zu fahren und verbringen mit den

 

Franzosen eine amüsante Zeit. Wegen des nahenden Winter entschliesst sich Infini-Trip ihr Fahrzeug hier in Bishkek für 5 Monate unterzustellen und in dieser Zeit Indien mit dem Rucksack zu erkunden. Zum Abschied gibt es für die Käseliebhaber aus France ein Fondue aus den Marmotte-Vorräten.

 

Les Troubardoures du temps modernes mit ihrem schnusligen Hund sind uns sofort ans Herz gewachsen. Auch sie sind auf dem Weg Richtung Iran und wir hoffen, dass sich unsere Wege wieder kreuzen.

 

Endlich klappt es auch mit den online-Visum für Usbekistan und der Beantragung des Referenzcodes für das Iranvisum. Natürlich besuchen wir auch den Osch-Bazar. Unsere Marmotte bekommt eine zusätzliche Jurten-Filz-Isolation und vom Bazar gibt es Gemüse in allen Variationen.

 

So trocknen Männer Wäsche

Burana Tower

Nun tauchen wir definitiv in den Zauber der Seidenstrasse ein. Auf dem Weg zum Issykul See besuchen wir den Burana Tower.

 

Der Turm ist eines der ältesten derartigen Bauwerke Zentralasiens. Er wurde vermutlich von den Karachaniden im 11. Jahrhundert als Minarett errichtet. Von diesem Umstand stammt vermutlich auch der Name des Turms, denn „murana“ bedeutet im Türkischen „Minarett“.

 

Vom Turm aus hat man eine wunderbare Aussicht. Neben dem Turm gibt es hier, nicht weit entfernt ein weitläufiges Gräberfeld zu besichtigen. Unzählige Grabsteine wurden hier in die Form von menschlichen Figuren gemeißelt und bilden die so genannten Balbals.

 

Die steinernen Krieger aus dem 6. Jahrhundert erinnern an die tapferen Soldaten, die für ihr Land gefallen sind.

 

 

 

Goldener Herbst

Die Temperaturen sind wieder freundlich und die Sonne lacht. Frühstücken am Issykul See ist einfach ein Traum. Fast kommt es uns vor als ob ein Magier das Berner Oberland vergrössert und hierher gezaubert hätte. Auch die Franzosen Bigbidule treffen wir hier wieder. Gemeinsam kochen wir Kürbissuppe auf dem Feuer spielen ein Wurfspiel aus der Bretagne „Jeu de palets“. Und natürlich ist auch das Hundi Thaila wiedermal König.

 

 

 

entlang des Issykul-Sees

Alam Ordo

Dieser geheimnisvolle Komplex aus verlassenen Jurten und verblassenden Wandgemälden sollte ein Zentrum für Wissenschaft und Spiritualität in Kirgisistan sein. Im Jahr 2010 wurde der damalige Präsident Kurmanbek Bakiyev in der zweiten kirgisischen Revolution gestürtzt, uns das Projekt wurde nie abgeschlossen. Die Überbauung steht jetzt leer, eine mysteriöse Ruine, die langsam von der Natur zurückerobert wird.

 

 

 

Skazka Canyon

Aus rotem Sandstein haben sich bizarre Formationen gebildet: Wir schauen durch die Gucklöcher, bestaunen Türme und Türmchen und entdecken versteckte Winkel. Hier im Skazka Canyon hat die Natur eine chinesische Mauer aus Sandstein gebildet, die sich durch den Canyon zieht. Etwas mulmig wird mir beim Besteigen der Mauer, aber es ist ein Traum wie die bunten Berge in den Farben die sonst nur der Herbst kennt von ocker bis rostbraun erstrahlen.

 

Karakol

Unsere Marmotte, will nicht mehr so recht. Immer wieder leuchtet die EDC Kontrollampe auf, so dass wir den Motor ausschalten müssen. Die Marmotte willl das Gas nicht mehr recht annehmen und auch das linke Rad macht wieder seltsame Geräusche. Glücklicherweise schaffen wir es bis Karakol. Hier bekommt Marmotte vorne 2 neue Stossdämpfer, dann wird der Fehler des EDC ausgelesen und gelöscht. Leider war der Stossdämpfer nicht die Ursache der Schleifgeräusches. Hier kann uns nicht weitergeholfen werden, somit müssen wir zurück nach Bishkek. Vorher wollen wir aber noch zu den heissen Quellen von Ak Suu fahren. Tut das gut. Die Becken der Therme sind im Freien und es ist schön unter Sternenhimmel in dem warmen Wasser zu liegen.

 

Zurück in Bishkek

Zuerst geht es zur iranischen Botschaft, wir haben alles um das Visum zu beantragen. Nachdem wir auch noch die richtige Bank für die Einzahlung gefunden haben sind wir guten Mutes, dass wir das Visum bekommen werden. Jetzt ist aber wirklich Marmotte an der Reihe. Wir fahren zu einer im iOverlander gut bewerteten Sprinter Garage. Hier kann uns nicht geholfen werden. Aber wir bekommen die Adresse eines Spezialisten. Adresse ist zwar nicht korrekt wir bekommen eine Zeichnung wo wir ungefähr hinfahren müssen. Erst über den Fluss dann bei der Kreuzung rechts, danach vier Ampeln dann..... Unglaublich wie die Kirgisen genau beschrieben haben wir finden den Spezialisten im ersten Anlauf. Nach einer Computerdiagnose steht das Problem fest. Es ist der Leerlaufreger, der den Fehler verursacht.  Da kein Neuteil vorrätig ist, bekommt Marmotte bekommt ein „neues“ gebrauchtes Ersatzteil. Kaum glauben können wir es als wir nach dem Verbauen nach dem Preis fragen. Der Mechaniker meint: „ ist ein Geschenk“. Wir sind dankbar und hoffen, dass der Spuk mit dem EDC nun beendet ist. Ein weiterer Spezialist soll uns mit dem Geräusch beim Rad weiterhelfen können. Nach langem Warten in der Kälte kommen wir endlich an die Reihe. Der Mechaniker erkennt rasch, dass es wohl die Antriebswellen-Manschette links innen ist. Leider gibt es dies Ersatzteil für den 4x4 hier nicht. Mal sehen was wir machen können.

 

Bishkek zum Zweiten

Wir kehren zurück ins Friends-Guesthouse um die Visas für den Iran und Turkmenistan zu organisieren. Diesmal steht ein dänischer Truck hier und auch die Polen treffen wir wieder. Gegen Abend kommt auch noch das Roulotte zurück. Man sieht sich mindestens zweimal im Leben.  Das Iranvisum konnten wir noch in die Wege leiten. Um die Zeit zu überbrücken fahren wir mit dem Roulotte zu den heissen Quellen. Diesmal ist es eher nach Sovjet-Style aber das Wasser wärmt und die Stimmung ist gut.

 

Nach ein paar Tagen können endlich das Iranvisum abholen. Jeeee! Eine Hürde hätten wir gemeistert nun ab zu den Turkmenen. Die Botschaft hat offen, auf dem Vorplatz erledigen wir die letzten Formalitäten und können den Antrag einreichen. Nun müssen wir nur noch 10 Dollar Bearbeitungsgebühr auf der Bank einbezahlen. Da ein Feiertag ist haben die Banken geschlossen. Wir machen uns trotzdem auf die Suche. Über die Internetseite findet Martin heraus, dass eine Filiale der betreffenden Bank geöffnet hat. Also nichts wie hin. Beim Eingang heisst es erst einen Zettel ziehen. Wir erhalten die Nummer 166, aufgerufen wird erst die 98 ui das bedeutet Warten. Geduldig setzten wir uns hin, warten, warten und warten. Zum Glück können wir unsere Nummer, mit einem Mann der nicht mehr warten will tauschen  Nun haben wir 146. Nach einer Ewigkeit sind wir endlich an der Reihe. Ich witzle mit Martin, dass ich jetzt weiss warum die Autofahrer in Bishkek so rasen die mussten alle auf der Bank so lange warten. Eigentlich hatten wir vor uns auf den Weg Richtung Osch zu machen. Doch Marmottes Schleifgeräusch verschlimmert sich zusehends. Wir fahren Garage um Garage an und niemand kann uns helfen. Von Team Roulotte die nun wirklich garagenerprobt sind haben wir die Adresse in Almaty bekommen. Nach Kontaktaufnahme mit der Garage erkären sie sich bereit, das Problem anzusehen und eventuell das defekte Teil zu überholen. Also machen wir uns stattdessen auf den Weg zurück nach Almaty.