Iran

Welcome to Iran

 

Auf der turkmenischen Seite ist der Zoll diesmal etwas zäh. Es wir nach Tips gefragt wir lachen nur und dann wir die Marmotte etwas genauer angesehen. Naja, uns soll es recht sein wir haben ja Zeit. Auf der iranischen Seite haben wir dafür kaum eine Kontrolle und das Carnet de Passage ist flink ausgefüllt. Irgendwie scheint mir hier die Welt etwas verkehrt zu sein. Ab jetzt heisst es für mich auch Kopftuch tragen.... grrrrr und die Wegweiser sind für uns nicht mehr so leicht zu entziffern. Wir fahren erst mal Richtung Bojnurd wo wir bei Moshen, der die Facebook-Gruppe Iran Overland betreut eine Nacht in seinem entstehenden Guesthouse verbringen. Zum Glück haben wir von einen italienischen Traveller in Usbekistan eine iranische Simcard erhalten. Irgendwie scheint es für Touristen zurzeit fast unmöglich eine zu erwerben. Durch wunderschöne Berglandschaften fahren wir zu einer alten Karavanserei und zu einer alten iranischen Burg.

 

Weihnachtsbäckerei in der Marmotte

Durchs Gepardenland zum Stausee

Zu den Sinterterrassen

An grünen Felsen entlang machen wir uns auf die Suche nach den Sinterterrassen in Badab-e Surt. Der Weg ist zwar auf dem letzten Stück nicht mehr asphaltiert, aber immer noch im besseren Zustand als viele andere Strassen die wir bisher mit der Marmotte befahren haben. Nur das letzte Stück bis hoch zu den Terrassen sollte man nicht fahren. Hier wird der Weg wirklich zu steil und uneben und zudem ist im Tal eine gute Parkmöglichkeit geschaffen worden. Wir machen uns zum Glück noch am späten Nachmittag  auf zu einem Spaziergang zu den Terrassen. Das schwefelhaltige Quellwasser hat hier oben eindrückliche Terrassen geformt. Je nach Tages und Jahreszeit fliesst das Wasser unterschiedlich. Durch die verschiedenen Mineralien ergeben sich die bunten Farben der Becken. Am nächsten Morgen schneit es. Wir machen uns in der Hoffnung, dass sich das Wetter bessert nochmals auf zu den Terassen aber leider verstärkt sich der Schneefall. Beim Abstieg hat sich der Lehmweg bereits in feuchte Pampe verwandelt die an unseren Schuhen kleben bleibt, so dass wir mit Plateauschuhen unterwegs sind. Etwas froh sind wir dann doch als wir mit unserer Marmotte wieder die Asphaltstrasse erreichen.

 

Auf zum Kaspischen Meer

Beim Wort Meer kommen uns schöne warme Badestrände in den Sinn. Der Strand des Kaspischen Meer ist aber an den Stellen wo wir es besuchen recht verbaut. Im Sommer ist hier sicher viel los. Nun hat es nur einige Hunde an den Stränden und unzählige Müllberge der Strandbesucher. Uns hält es hier nicht. Da unser Antrieb wieder zu hören ist nehmen wir Kontakt mit dem iranischen Mercedes-Club auf. Prompt bekommen wir am gleichen Tag die Adresse von einer Werkstatt, wo uns geholfen werden soll. Mit Google Translater funktioniert die Kommunikation zwar, doch mehr als Getriebeöel auffüllen können sie nicht. Momentan ist das Geräusch verschwunden. Da die Wetterprognosen für die Weihnachtstage echt gut sind machen wir uns frohen Mutes auf in die iranischen Berge.

 

 

 

Durch das Nur Valley

Das Nur Valley ist ein Traum. langsam schlängelt sich die Strasse durch das malerische Tal über fast 100 km den Pass hoch, der auf 3180m liegt.  Zwar liegt überall Schnee aber die Strassen sind dank sonnigem Wetter frei. So schnauft Marmotte behäbig auf diese Höhe. Wir kleben staunend an den Fenstern und in der Marmotte ist es durch die Sonne recht warm.  Durch den starken Wind ist aber das Verlassen der Marmotte auf Passhöhe ungemütlich.

 

 

 

Weihnachten in Dizin

Uralte Gondeln fahren im Winterkurort Dizin noch. Nostalgisch denken wir an die Männlichen Bahn in Grindelwald. Tatsächlich ist die Bahn aber noch älter, sie stammt aus der Schah-Zeit vor der Revolution im Iran 1979. Wir wissen nicht so recht, ob wir der Technik vertrauen sollen. Doch wir nehmen es einfach iranisch. Ist das Snowboard zu lang, macht es nichts, dann guckt es halt oben zur Gondel raus, die Türen schliessen ja sowieso nicht ganz. Auf den Hinweisschildern wird zuerst auf die korrekte islamische Kleiderordnung hingewiesen bevor erwähnt wird, dass man die Gondel bei Fahrt nicht öffnen darf. Bei strahlend blauen Himmel schweben wir der Bergspitze entgegen. Ein traumhaftes Panorama umarmt uns oben. Wir amüsieren uns ab den Skikünsten der Iraner und wandern langsam talwärts. Immer wieder sinken wir auf dem Weg bis zu den Hüften im tiefen Schnee ein und so beschliessen wir, am Rand der Piste runterzulaufen oder gar auf dem Hosenboden zu schlittern. Am Weihnachtsabend gibt es Älplermagronen und wir geniessen Lebkuchen, Mäiländerli, Chräbeli und sogar Baslerleckerli. Gemütlich warm ist es dank der Standheizung in unserer Marmotte und wir singen Weihnachtslieder.

 

Heizung will nicht mehr

Gestern hatten wir es noch richtig mollig warm in der Marmotte nun ist aber der Überhitzungsschalter angesprungen. Grrr... die Heizung lässt sich hier auf 2500m nicht mehr starten. Zum Glück ist es nicht mehr soooooo kalt, aber trotzdem zieht es uns heute schon früh unter die warme Bettdecke. Da wir nun mehrheitlich Richtung Süden ziehen, stresst uns der Ausfall nicht so sehr. Mehr Sorgen macht uns das erneut zurückgekehrte schleifende Geräusch der Marmotte. Wir müssen unbedingt bald eine kompetente Werkstatt finden. Sonst heisst es für beide bald nur noch "Chappe-Wätter"

 

 

Karash und das Tal

In Karash erzählt uns der Kellner des Kebab-Restaurants, dass sein bevorzugter Ausflugsort nicht weit von hier nördlich in den Bergen liegt. Es soll ein verträumtes Bergdorf Namens Baradon sein. Dort sei es im Sommer kühl und jetzt nicht allzu kalt. Im Ort soll es einen Wunschbaum geben, durch dessen Stamm man den Sternenhimmel sehen kann. Ja das wollen wir sehen. Marmotte schnauft deutlich, denn es geht steil bergauf. Die Landschaft ist ein Traum, auch wenn da und dort iranische Familien mit Auto am picknicken sind. So steil wie es Bergauf gegangen ist, geht es auch wieder runter. Vor dem Dorf müssen wir eine Brücke passieren. Hoffentlich passt das für Marmotte, denke ich mir. Auch die folgenden Gässchen werden immer wie enger und ich schnaufe deutlich auf als wir unsere Marmotte heil am Dorfrand parkieren können. Ja das Dorf ist wirklich einen Besuch wert. Doch wo ist wohl der Baum. Wir schlendern mal los und durch einen zufälligen Blick in den Innenhof der Moschee sehe ich ihn. Ja wirklich der Baum ist innen ganz hohl und man kann aufrecht zu zweit darin stehen. Schaut man noch oben sieht man den Himmel. Ich fühle mich überglücklich und denke an meine geheimen Wünsche, ob sie wohl in Erfüllung gehen werden? Als wir weiter durch die Strässchen schlendern werden wir plötzlich angesprochen. „Sprechen sie deutsch?“ Wir drehen uns um und sehen Cazim den Becker des Dorfes vor uns stehen. Ja natürlich. „Ach kommen sie doch zu mir in die Backstube, dass ich etwas deutsch sprechen kann.“ Das machen wir natürlich nur zu gerne. Cazim war als junger Mann in Deutschland und wollte dort eigentlich studieren. Da sein Abschluss aus dem Iran aber an der Universität nicht anerkannt wurde hat er erst mal wieder die Schulbank gedrückt und so deutsch gelernt. Wir hören gespannt seinen Geschichten zu und bekommen zum Abschied leckeres Brot geschenkt. Bevor wir weiterfahren wollen wir aber noch ein Glace geniessen. Im Dorf hat uns das Schild des Eiscremeherstellers angelacht. Noch von Hand wird hier im Kupfertopf welcher auf Eisblöcken steht, wird das Vanilleeis mit Rosenwasser hergestellt. Naja dass mit dem Rosenwasser ist wohl so eine Geschmacksache wir mögen es nicht so aber das Eis war trotzdem sehr lecker, da das Rosenwasser sehr dezent war.

 

Wiedersehen mit Roulotte

Nun ist es wirklich an der Zeit, dass unsere Marmotte fachgerecht repariert wird.

 

Wenn uns irgendwo geholfen werden kann, dann wohl in der 8,5 Millionen Metropole Teheran. Das Roulotte ist schon seit 2 Tagen in einer auf iOverlander aufgeführten Garage und so beschliessen auch wir dorthin zu fahren. Als wir uns der Stadt nähern, nimmt der Verkehr schnell zu. Wie auf einer grossen, schlängelnden Schlange tänzeln wir auf der Strasse. Fahrspuren werden verdoppelt, jeder wechselt von rechts nach links, und fährt gerade da wo eine Lücke ist. Geblinkt wird dabei natürlich nicht, denn das würde ja nur die nachfolgenden Fahrzeuge blenden. Martin amüsiert sich beim Fahren, und ich zeige mehrmals den Warnfinger wenn wiedermal ein Auto den Anschein macht uns den Platz streitig machen zu wollen. Je näher wir kommen desto schlimmer wird es, zumal es langsam eindunkelt und immer wie mehr halsbrecherische Motorradfahrer unterwegs sind. Sie brausen nur so um die Autos. Von links von rechts und aus der Gegenrichtung, wir wären fast nicht erstaunt wenn auch noch einer von oben oder unten kommen würde. Ich bin froh, dass Martin so cool bleibt. Dank der App Maps.me finden wir die Garage sofort. Wie war das damals noch schwierig als es nur Karten gab und die Adresse auf einem Papier aufgeschrieben war, mit dem man die Passanten gefragt hat, wo man am besten langfahren soll. Wir freuen uns sehr die beiden Franzosen Christelle und Loïc wieder zu sehen. Die Garage ist sauber und aufgeräumt. Ein schmucker Vater /Sohn Betrieb. Die beiden sind Offroad-Rennfahrer und verstehen die 4x4 Technik. Wir fühlen, wir sind endlich am richtigen Ort angekommen Halleluja! Kaum sind wir eingetroffen wird auch schon ein Essen serviert. Hier im Iran ist es Brauch, dass alle zusammen essen und so sind auch wir eingeladen. Nicht schlecht staunen wir, als es zum hausgemachen iranischen Essen Wein und Selbstgebrannten gibt. Am nächsten Tag ist es etwas regnerisch, da es Freitag ist läuft in der Garage erstmal nichts. Martin demontiert die Standheizung um den Überhitzugschalter zu finden. Da wo er auf dem Plan eingezeichnet ist, ist er aber nicht zu finden. Sourouge, der Sohn des Garagenbesitzers kommt uns zur Hilfe und bald schon wird die Elektrik angesehen. Irgendwo müsste doch...... 1 2 3 ist auch die Heizung demontiert und langsam wird es mir bange. Wir wissen, dass Ersatzteile hier nicht erhältlich sind. Sourouge, aber vom Ehrgeiz gepackt will nicht aufgeben. Ein Defekt der nicht zu reparieren ist gibt es doch nicht. Doch leider muss er dann doch spätabends kapitulieren. Die Heizung kann hier nicht repariert werden und so wird alles wieder an seinen Platz zurück gebaut. Am nächsten Morgen geht es dann an das linke „Vorderfüsschen“ des Marmottes. Parallel zum Roulotte wird auch unsere Marmotte unter die Lupe genommen. Da das Werkzeug zum Radlager lösen fehlt, wird es einfach mal so auf dem Drehbank hergestellt. Wir stehen nur so staunend dabei. Als das Lager zugänglich ist, sehen wir woher das Geräusch wohl kommt. Zwei Gewindewindungen vom der Antriebswelle sind teilweise abgerissen. Durch den nun unrunden Lauf ist das massive Eisenteil, auf dem das Radlager läuft, angefressen. Es sind deutliche Rillen zu sehen wo es plan sein sollte. Was nun? Um besser nachdenken zu können gibt es erst mal ein Tee und leckeres iranisches Essen. Am nächsten Tag geht es dann weiter. Das Roulotte ist nun wieder fit und so verabschieden wir uns wohl zum letzten Mal von ihnen. Da Christelle Ende Februar wieder in Frankreich ihre Arbeit aufnimmt werden sich uns unsere Wege wohl nicht mehr kreuzen. Schade, wir haben die Zeit mit ihnen immer sehr genossen.

 

Da unsere Ersatzteile, unter anderem auch wegen den Sanktionen der USA, hier im Iran wohl nicht erhältlich sind, muss eine kreative Lösung her. Wie kann man nur das Teil wieder auf die ursprüngliche Grösse kriegen? Etwas Backpulver hilft wohl nicht.... Doch wir sind hier wirklich auf Spezialisten getroffen. Die Nabe wird erstmal sorgfältig ausgebaut und auf der Drehbank solange abgedreht, bis sie wieder plan und komplett rund ist. Nun wird ein hohles Metallstück so fabriziert, dass es exakt den gleichen Innendurchmesser hat. Durch Erwärmung dehnt es sich um einen Hundertstel mm und mit einem präzisen Schlag des Hammers sitzt es fest auf unserem Teil. Durch das Erkalten sind die zwei Metallstücke auf immer vereint. Nun geht es ans runterschleifen. Hundertstels um Hundertstels Millimeter wird abgenommen bis der ursprüngliche Durchmesser erreicht ist. Ein glänzendes wie neu erscheinendes Teil ist da juhui! So ein Wunder Salim ist wirklich ein Meister und uns kommt es vor als ob da ein Zauberer am Werk war.

 

Leider geht es dem Hund von Salim nicht so gut. Durch die Geburt von 11 Welpen ist sie erblindet und scheint am Ende ihrer Kräfte zu sein. Ich kümmere mich während die Männer die Marmotte wieder zusammenbauen um die Boxerhündin. Sie geniesst sichtlich die Massagen. Wenn es doch nur auch möglich wäre Hunde zu reparieren denke ich mir.

 

 

 

Ab in die Wüste Marjab und zum Salzsee

Da unsere Marmotte nun ein Sarpoolaki Auto ist ab sofort ein echtes 4x4 Rallye-Auto J und so geht es ab in die Wüste. Über Kashan fahren wir ganz schweizerisch auf der offiziellen Eingangsstrasse zur Wüste. Hier steht ein ist ein Pförtnerhaus. Der Ranger will unbedingt, dass wir einen Guide mitnehmen. Laufend fahren überbesetzte iranische Kleinfahrzeuge an uns vorbei in die „Wüste“ auf einer gut befahrbaren harten Sand-Lehmpiste Und so werde ich etwas hässig. Es kann ja wohl nicht sein, dass wir die gut ausgestattet, genügend Wasser Sandbleche und sogar ein Garmin Inreach mit SOS Funktion dabeihaben, einen Guide brauchen die PKW mit 2 Rad Antrieb, überbeladen und oft in desolaten Zustand nicht. Wir versuchen alles aber er bleibt dabei, dass es für Ausländer zu gefährlich ist. Genau dieses Problem hatten auch schon Reisende vor uns auf iOverlander beschrieben. Also machen wir es wie sie, wir umfahren den Posten einfach auf einer Nebenstrasse. Witzig dabei ist nur, dass die einzige wirklich gefährliche Passage zum Salzsee und Karavanserei, wo wir uns hätten eingraben können, genau auf dieser Verbindungsstrasse ist. Dank Allrad und Diffsperre meister Marmotte den Weg aber problemlos. Es ist Freitagnachmittag und die Wüste brummt. Ausflügler mit normalen Kleinwagen, Motorräder aber auch bestens wüstentaugliche Offroad-Fahrzeuge tummeln sich herum. Dünen und Anhöhen werden bezwungen. Witzig den Buben beim „sändele“ zuzusehen. Wir finden einen ruhigen Übernachtungsplatz. Am nächsten Morgen ist der ganze Spuck vorbei. Die Wüstenlandschaft ist wieder ruhig. Auf der gut befahrbaren bestens markierten Strasse machen wir uns jetzt auf zum Salzsee und der in der Nähe liegenden Karavanserei. Der Salzsee ist nicht so weiss, wie ich mir ein Salzsee vorgestellt habe aber trotzdem sehr eindrücklich. Zudem kommen uns immer wieder   vollbelade Lastwagen mit dem weissen Gold entgegen.

 

Pünktli knutscht ein Kamel

Als wir den See wieder verlassen wollen kommt uns am Rand eine kleine Dromedargruppe entgegen. Wie können die hier in dieser Kargheit blos überleben? Wir haben noch einen älteren Apfel, mal kucken ob Dromedare Apfel mögen... Kaum habe ich die Scheibe unten streckt auch schon die erste vorwitzige Dame ihren Kopf ins Marmotte wir werden regelrecht umzingelt. Dromedare scheinen Äpfel sehr zu lieben. Als Pünktli kurz zum Fenster rauskuckt wird er sofort abgeknutscht. Bei Martin sieht das schon anders aus.

 

 

 

Karavanserei und Wüste

Die Karavanserei, heute ein Hotel wird gerade renoviert und so können wir sie leider nicht ansehen. Wir fragen wie der Weg befahrbar ist. Der Besitzer bestätig uns, dass der Weg entlang der Dünen gut zu befahren ist, wir sollen einfach nicht auf die Idee kommen auf den Salzsee zu fahren. Natürlich nicht. Ab jetzt ist die Strasse aber nicht mehr beschildert. Die Landschaft erinnert uns stark an die Mongolei. Es ist wunderschön. Ich würde diesen Weg aber trotzdem nicht allen empfehlen, denn es hat doch einige sandige Abschnitte. Wir kommen, da es erst vor 3 Tagen geregnet hat und der Sand kompakt ist, gut durch. Ich bin mir aber sicher, dass wenn es knochentrocken gewesen wäre, dieser Weg für unsere Marmotte oft nur schwer zu befahren gewesen wäre. Gut 20 Km vor der angepeilten Ortschaft kommen wir prompt auf dem Weg nicht mehr weiter. Durch den Regen ist in einer grossen Senke einen „Matschepatsche“ entstanden. Der Weg führt direkt in den Sumpf. Denn Spuren nach zu urteilen hatten sich gestern wohl einige hier eingegraben. Wie heisst es so schön bei den Overlandern: Gibt es eine Herausforderung erst mal Kaffee kochen und dann die Lage erneut beurteilen. So machen wir es auch. Gestärkt machen wir uns erneut auf Spurensuche. Wir finden bald neuere Spuren die wohl von einem normalen Auto stammen. Wo ein solches durchkommt, kommen auch wir weiter. Wir folgen der Spur mit grösster Vorsicht. Bei unsicheren Passagen steig ich aus und schaue erst mal zu Fuss, wie der Untergrund beschaffen ist. Zugegeben wir glauben schon, dass wir etwas Glück haben denn die Spur führt uns auf die Salzcamion-Strasse die auf Maps. me nicht verzeichnet ist. Puh! Wir sind schon froh nicht mehr nach Kompass fahren zu müssen und folgen der nun gut zu befahrenden Piste bis zum nächsten Dorf wo wir wieder Asphalt unter die Räder bekommen.

 

Wie trägt man hier die Krone?

Heute Morgen hat Pünktli ein wirklich grosses Problem. Wir haben gestern noch, ein Drei-Königskuchen im Omnia gebacken. Pünktli ist sich absolut sicher, dass es heute König wird nun liegt er uns seit gestern, mit seinen Fragen in den Ohren. Trägt man die Krone nun über oder unter dem Kopftuch?

 

Das Problem war dann sehr schnell gelöst mit dem ersten Stück hatte ich den König. :-)

 

 

 

Landung in Esfahan

Als wir nach Esfahan reinfahren suchen wir vergebens nach Parkmöglichkeiten. Alle Parkplätze sind überfüllt somit stellen wir unsere Marmotte einfach an den Strassenrand. Die Nacht wird zwar nicht die Ruhigste auf unserer Reise, aber wenn wir bedenken dass wir ziemlich im Zentrum der Stadt stehen ganz ok.
Isfahan, oder auf Persisch Esfahan, ist eine auf 1575m hochgelegene Oase und es ist die Stadt mit den vielen türkisfarbigen Kuppeln, Gärten und Palästen. Die sehr alte Siedlung, schon 643 wurde Isfahan von arabischen Truppen in Besitz genommen, erlebte nach der Eroberung durch die Seldschuken im Jahr 1051 einen großen Aufschwung. Diese ließen eine Reihe großartiger Bauten anlegen, von denen einige überdauerten. Noch heute ist Esfahan ein einzigartiges Museum der islamischen Baukunst in Iran.

 

Esfahan hat mit dem Imam Khomeini Platz den zweitgrössten Platz weltweit welcher nur vom Tiananmen Platz in Peking überragt wird. Der gesamte Platz ist von Arkadengängen umgeben, in denen sich Geschäfte und Werkstätten befinden. Zum Ensemble des Platzes gehören die imposante Imam-Moschee am Südende, die herrliche Lotfullah-Moschee an der Ostseite, der Bazar am Nordende und an der Westseite der Ali-Qapu-Palast.

 

Die schönste Brücke in Isfahan ist die Khajoo Brücke. An dieser Brücke ist es möglich, das Wasser ca. 2m zu stauen und dann über spezielle Abflusskanäle die Gärten der Stadt zu bewässern. Erschreckend ist es aber zu sehen, dass zurzeit der Fluss leer ist. Das Wasser wird kurz vor Isfahan umgeleitet damit die nachfolgenden Wüstenstädte noch Wasser haben.

 

Im Armenienviertel besuchen wir eine imposante Kirche. Shah Abbas I. siedelte Anfang des 17. Jahrhunderts etwa 30 000 christliche Armenier im diesem Stadtteil im Süden Esfahans an. Durch deren Verbindungen erreichte er bessere internationale Handelsbeziehungen. Kurze Zeit nach ihrer Ankunft begannen die Armenier mit dem Bau verschiedener Kirchen, von denen die Vank-Kathedrale (Kelisa-ye Vank) die größte und bedeutendste blieb. Sie wurde 1663 fertiggestellt. Es handelt sich bei ihr einen Kuppelbau mit persischen, byzantinischen und europäischen Architekturelementen. Ihre Innenausstattung ist prachtvoll.

 

Wieder ein Salzsee

Leider spielt das Wetter heute nicht ganz mit. Wir fahren trotz trüben Aussichten durch die Sanddünen zum Salzsee. Bei dieser unsicheren Witterung wollen wir unsere Marmotte aber nicht einsalzen und kehren wieder um. Nach Regen kommt auch wieder die Sonne. Gerade als wir von Kenji sprechen, taucht ein wunderschöner Regenbogen über den Dünen auf, der unsere Marmotte zu umarmen scheint. Wir fühlen uns klein und demütig und geniessen still dieses unbezahlbare Wunder.

 

Yazd

Die Provinzhauptstadt Yazd liegt auf etwa 1200 Metern Höhe. Etliche Windtürme und Kuppeln prägen das Bild der Stadt. Da es in Yazd praktisch nur Häuser im alten Stil gibt ergibt sich ein sehr einheitliches und wunderschönes Bild.
Die Gründung der Stadt soll auf Alexander den Großen zurückgehen, der hier achämenidische Gefangene festgehalten haben soll. Ausgrabungen in der Nähe sollen das belegen. Seine Bedeutung in historischer Hinsicht liegt darin begründet, dass die Stadt am Knotenpunkt verschiedener Karawanenwege liegt.

 

Die erste Nacht verbringen wir vor der Polizeistation die für die Immigration zuständig ist. Hier können wir am nächsten Morgen problemlos unser Visum um 30 Tage verlängern. Nun zieht es uns zu dem auf iOverlander angepriesenen Stellplatz vor dem Silkroad-Hotel. Jey! Es ist wirklich ein Volltreffer. Hier treffen wir wieder auf Traveller.  Zwei davon sind Familien mit Kinder. Auch der Hotelbesitzer ist einfach nur lieb. Wo kann man in der Schweiz gratis mitten im Zentrum der Stadt stehen, Duschen und von der Teebar verschiedene Tees kosten? Da wir in unmittelbarer Nähe der Jame-Mosche (Freitags-Mosche) stehen werden wir am Morgen von dem Wachruf des Mullahs geweckt.

 

Céline und Philippe

Gegen Abend treffen noch zwei weitere Weltenbummler ein. Céline und Philippe sind schon bald 2 Jahre unterwegs. Ihren Renault Master 4x4 haben sie in den Ländern, welche sie bereist haben kunstvoll verziert. Auch wir haben die Ehre unseren Handabdruck auf Ihrem Fahrzeug zu hinterlassen.

 

Marmotte wird auch verziert

Suanne und Ona haben sich wohl gedacht, dass unser Auto auch so bunt, wie das von Céline und Philippe sein soll. Sie malen heute Morgen einen ganzen Zoo an unsere Marmotte.

 

 

 

Uns gefällt es sehr in Yazd

Kaum eine Stadt hat uns auf unserer Reise so in den Bann gezogen wie Yazd. Die Wüstenstadt ist einfach bezaubernd. Das Stadtbild wird von den Engen, verwinkelte Gassen, verwunschenen Innenhöfe, Teppichhändler, säuselnde Windtürme und anmutigen Moscheen. Die Wüstenstadt Yazd in Zentraliran versetzt uns in ein Märchen aus 1001 Nacht.

 

Imanzadeh Jafar Mosche

Von Aussen sieht die Mosche aus wie ein Märchenpalast. Innerhalb funkelt es durch ein wunderschönes Spiegelmosaik. Überall glitzert und glänzt es. Das erste Mal musste ich mich mit einem Tschador hüllen.

Dowlatabad Garden

Innerhalb des Gartens verläuft ein Wasserkanal mit Springbrunnen und die hohen Bäume bieten Schatten. Das Herzstück des Dowlatabad Garten bildet aber der 33 Meter hohen Windturm mit seinen Buntgläsern. Als wir unter dem Windturm stehen staunen wir über die Kraft des Windstroms.

 

 

 

Ausflug nach Kharanagh

Die Städtchen ist wirklich ein Ausflug wert. Die Lehmziegelhäuser sind zwar alle verlassen und werde zum Teil renoviert. Ungestört kann man in den Gassen und Häusern rumstöbern, mal auf ein Dach steigen, dann wieder durch einen Gang ins nächste Gässchen wechseln. Der SUVA würden die Haare zu Berge stehen. Wir geniessen einfach diese Freiheit.

 

Übernachtung mit Besuch in Chak Chak

Wir fahren noch bis zum Feuertempel Chak Chak. Hoch am Berg klebt die Anlage. Um sie noch heute zu besuchen, ist es einfach zu spät. Als wir uns umsehen hören wir plötzlich Wolfsgeheul. Noch bevor wir unsere Marmotte wieder erreichen, springt auch schon ein Wolf über den schmalen Pfad und verschwindet in der Dunkelheit der Nacht. Wow! Wieder in der Marmotte kleben wir nur so am Fenster. Wir haben vor der Marmotte Futter von Kenji ausgelegt. Tatsächlich geht es nicht allzu lange, bis der erste Wolf sich blicken lässt. Unglaublich was sich vor unseren Augen abspielt. Ich bin einfach nur happy.

 

Chak Chak

Eine Prinzessin soll hier im Berg verschwunden sein und seither sprudelt Wasser hier in der Trockenheit. Das tropfende Wasser gab dem Ort sein Name Chak Chak. Es ist ein erhabenes Gefühl, diesen spirituellen Platz der Anhänger Zarathustras zu besuchen! Der Legende nach hat sich hier die Tochter des letzten Königs der Sassaniden vor den sie verfolgenden Arabern versteckt. Der Berg hatte Mitleid, öffnete sich und hält die Prinzessin seitdem verborgen. Märchenhaft ist auch der Tempel selbst: eine Felsgrotte, in der sich das ewige Feuer befindet mit einer atemberaubenden Aussicht über das karge Gebirgspanorama. Chak Chak dient auch heute noch als wichtigster Wallfahrtsort für Sardoschtis aus aller Welt. Als wir weiterfahren treffen wir in der Wüstenlandschaft erneut auf Céline und Philippe. Man sieht sich ja mindestens 2 Mal wir freuen uns schon auf die nächste Begegnung.

 

Zurück in Yazd

Zurück in Yazd merken wir, dass wir mit reichlich wenig Luft im Hinterreifen unterwegs sind. Nicht schon wieder grrr. Aber es hilft nichts, wir müssen unser Sorgenrad erneut flicken. Also Augen auf und zum nächsten Workshop. Reifenflicken, nein dass geht nicht ohne eingeladen zu werden. Bald schon sitzen wir im Haus von Resa und es gibt feines Iranisches Essen. Am Abend treffen wir uns mit Alicia und Didde einfach schön euch wieder gesehen zu haben.

 

Es zieht uns südwärts

Durch schöne Berglandschaft fahren wir das UNESCO Dorf Maymand an Hier leben doch tatsächlich noch Iraner in Felsenwohnungen. Kaum angekommen zieht ein heftiger Wind auf der ordentlich Sand mit sich bringt. So bleiben wir nicht ganz so lang und fahren weiter Richtung Süden.

 

Qeshm

Begleitet von kreischenden Möwen verlassen wir das Iranische Festland wir wollen die nächsten Tage auf der Insel Qeshm verbringen. Pünktli ist dann doch froh, dass er anders als seine zwei neuen Freunde reisen darf.

 

Mangroven und Holzschiffe

Hier auf Queschem befindet sich das nördlichste Mangrovengebiet der Welt. Wir fühlen uns mit den alten Holzschiffen den Laft und den Lehmhäusern in der Zeit zurückversetzt.

 

Wenn sich Berge küssen

Im Talintal ist es einfach nur jeyyy! Wir fühlen uns am richtigen Ort es gibt so viel zu entdecken. Die Bergkunstwerke wurden von Wind, Sand und Wasser geformt. Hier wurde aus dem Meeresboden von Mutter Natur einfach nur Kunst erschaffen. Aufpassen muss man nur, wenn man über die Felsen klettert denn die Muschelreste können noch ganz schön scharf sein.

 

Tony

Gerade wollen wir weiterfahren als eine Staubwolke uns entgegenkommt. Tony braus mit seinem Land.... an. Als ich ins Auto linse sehen ich bald, dass wir einen gemeinsamen Freund haben Tom. Tony kann es natürlich erst fast nicht glauben, dass wir Tom kennen denn schliesslich ist er ja in Afrika unterwegs. Smile die Welt ist doch klein denke ich mir. Tony will im Tal campen wir wollen aber noch ein Tal weiter den schliesslich ist es noch nicht mal Mittag. Da die Insel nicht so gross ist werden wir uns bestimmt wiedersehen.

Chahkoch Canyon

Chahkuh Strait ist ein wunderbares Phänomen der Erosion von Sedimentgesteinen der Erde.

Von wegen einsamer Strand

Auf iOverlander angepriesen als einsamer Strand am dem höchstens mal ein Fischer vorbeischaut erweist sich als von Deutschen bevölkert. Kaspar und Sebastian sind nach dem Abi mal einfach losgezogen um sich in aller Ruhe überlegen zu können was sie später Studieren möchten.

 

Tierische Künstler

Ein Strand zum träumen

Wir sind einfach nur glücklich. Baden, hängen ab und machen Feuer. Am Abend kommen sogar noch die Ranger vorbei und fragen ob wir was bräuchten. Fast hätten wir gesagt. Yes please ein Bier.

Salzgrotte

Es glizert und funkelt als wir mit unseren Lampen in die stockdunkle Grotte leuchten. Selbst dürfen wir in den Berg steigen und wenn man so von der Dunkelheit umarmt wird ist es schon etwas komisch.